Höllental Klettersteig

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Wenn man genug Erfahrung auf Klettersteigtouren gesammelt hat und sich einer anspruchsvolleren Klettersteigtour gewachsen sieht, hat man eine sehr große Vielfalt an Klettersteigen zur freien Auswahl. Jeder nicht allzu einfachere Klettersteig hat seine Reize. Vor allem ist jedoch ein schwerer Klettersteig auch nicht übermäßig genutzt und bietet ein vollkommen anderes Bild, als ein einfacher Klettersteig, den zahllose Klettersteiggeher regelrecht im Gänsemarsch hochspazieren.

Da man beim Klettersteig gehen selbstverständlich hoch hinaus will, werden mit der Zeit und mit steigender Erfahrung die Klettersteige umso interessanter, je höher sie führen – und hierfür ist der Höllentalklettersteig der auch unter dem Namen Brett-Leiter-Klettersteig bekannt ist die beste Wahl.

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Eine Tour zum Dach Deutschlands – Der Zugspitze

Der Höllental Klettersteig führt auf das Dach Deutschlands – die Zugspitze. Die Zugspitze ist mit 2962 Metern über normal Null Deutschlands höchster Berg und bildet deshalb einen Höhepunkt für jeden Kletterer in Deutschland.

Das Höllental liegt an der nordöstlichen Wand der Zugspitze. Deshalb bietet es vor allem schon am frühen Morgen einen einmaligen Anblick, wenn die aufgehende Sonne darauf scheint.

Es gibt in Wirklichkeit jedoch nicht einen einzigen Klettersteig vom Höllental bis auf den Gipfel der Zugspitze, sondern eine Reihe mehr oder weniger stark von einander abweichenden Routen, die an unterschiedlichen Bergkämmen und -graten entlang führen. Deshalb haben auch etwas unerfahrenere Kletterer Möglichkeiten die Zugspitze vom Höllental aus zu erklimmen.

Der berühmteste ist jedoch der eigentliche Höllental Klettersteig. Er führt zunächst recht anspruchslos von Hammersbach bis zur Höllentalschlucht Eingangshütte auf 1381m Höhe. Der Weg bis hier hin ist nicht außergewöhnlich anstrengend, jedoch sehr weit und erfordert deshalb eine sehr hohe Ausdauer. Der Lohn dafür ist jedoch bereits hier eine einmalige Naturlandschaft mit der Höllentalklamm. Wer nicht durch die Höllentalklamm laufen möchte kann alternativ den Stangensteig nehmen. Hinter der Klamm erreicht man dann die Höllentalanger-Hütte. Von der Höllentalangerhütte aus steigt man sehr gleichmäßig im Höllentalanger auf und erreicht nach rund einem Kilometer die sogenannte Leiter erreicht. Die Leiter ist circa 20 Höhenmeter betragener senkrechter Aufstieg über Eisenbügel. Im Anschluss an die Leiter folgt das Brett. Beim Brett quert man nur über in die Felswand geschlagene Eisenstiften gehend eine fast senkrenkte Wand. An seiner Südseite entlang erreicht man weitläufige Schotterfelder, von denen man zum Höllentalferner gelangt. Dieser rund 1 km lange Gletscher stellt eine deutlich anspruchsvollere Herausforderung dar und fordert viel Kondition. Die über 50 m dicke Eisfläche lässt sich nur mit Steigeisen oder Grödel angemessen erklimmen. Dieser Abschnitt der Klettersteigtour führt von gut 2200 m bis auf eine Höhe von 2564 m. Dies entspricht einem Anstieg von etwa 36%. Am oberen Rand des Höllentalferners erreicht man die eigentliche Via Ferrata, auf der man zum Gipfel der Zugspitze geführt wird. Unmittelbar vor dem Gipfel trifft man dann auf den Jubiläumsgrat der zumeist ungesichert von der Zugspitze bis zur Alpspitze reicht. Vom Gipfel sind es dann nur noch wenige Meter bis zur Plattform der Zugspitzseilbahn. Der Abstieg von der Zugspitze kann entweder mit der Zugspitzseilbahn zum Eibsee bzw Grainau runter machen, oder man fährt mit der Seilbahn zum Zugspitzplatt und nimmt von dort die Zugspitzbahn Richtung Garmisch-Partenkirchen. Die Zahnradbahn hält unterwegs auch in Hammersbach, dem Ausgangspunkt dieser Tour.

Video einer Tour zur Zugspitze auf dem Höllental Klettersteig

Höllental – Schwierigkeitsgrade

Der Höllentalklettersteig bietet eine abwechslungsreiche und angenehm durchmischte Bandbreite an Schwierigkeitsstufen. Rund 80% der Strecke werden in der Kategorie B, als mäßig schwierig eingeordnet. Weitere 5% werden in der Kategorie C, als schwierig eingestuft. Die übrigen 15% am Höllentalklettersteig gehören der Kategorie A an und sind als leichter Weg zum einfachen gehen oder freien Klettern geeignet. Für die Begehung des Höllental Klettersteigs sind Trittsicherheit und Schwindelfreiheit eine Grundvoraussetzung. Der Steig verläuft vom Höllentalferner bis zur Zugspitze immer direkt am Fels, bei dem man luftige Ausblicke zurück zum Ferner hat.

Die größte Herausforderung bildet der Höllentalferner Gletscher mit seiner berühmten und berüchtigten Randkluft. Hier ist gerade im Spätsommer nur ein Vorankommen mit gletschertauglicher Ausrüstung wie Steigeisen oder Grödel möglich. Hierzu zählen neben dem Steigeisen auch das passende Schuhwerk und Stöcke sowie der Eispickel. Der Rest der Ausrüstung sollte ebenfalls an den mittelschweren bis schweren Höllentalklettersteig angepasst sein.

Darüber hinaus sollte eine gewisse Erfahrung vorhanden sein, welche jahrs- und tageszeitabhängigen Gefahren zu erwarten sind. Mittagshitze bei zu spätem Aufstieg und wechselhaftes Wetter sind immer zu erwarten. Im Frühjahr ist mit losen Felsen und Schäden am Klettersteig zu rechnen. Das anlegen eines Klettersteigset ist auf jedem Klettersteig zu empfehlen.

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