Der Stopselzieher Klettersteig ist ein recht anspruchsvoller Aufstieg zur Zugspitze von Tiroler Seite aus. Wenn Sie beizeiten starten, sind Sie bei diesem Aufstieg bis Mittag im Schatten unterwegs, zweifelsohne ein Vorteil an heißen Sommertagen. Trotzdem braucht es für den Aufstieg auf Deutschlands höchsten Berg eine gute Kondition. Der Aufstieg über den Stopselzieher Klettersteig ist recht steil und hat einige Kletterpassagen. Gelegenheit zur Rast bietet die Wiener-Neustädter-Hütte. Im Unterschied zu dem weniger anspruchsvollen Aufstieg über den Weg durchs Reintal oder die spektakuläre Route durchs Höllental wird der Stopselzieher Klettersteig von weit weniger Wanderern benutzt. Gestartet wird der Aufstieg von der Talstation der Ehrwalder Zugspitzbahn.
Gute Ausrüstung und Kondition sind gefordert
Von allen drei klassischen Aufstiegen auf die Zugspitze ist der Stopselzieher Klettersteig der mittelschwere. Man überwindet eine Höhendifferenz von 1730 Metern und benötigt insgesamt fünf bis sechs Stunden. Mit der Bahn kommt man in den Talort Ehrwald, der 994 Meter über dem Meeresspiegel liegt. Der Ausgangspunkt Talstation der Zugspitzbahn liegt auf 1228 Metern Höhe und man gelangt von Ehrwald mit dem Bus dorthin. Eine Bergwanderausrüstung nebst Steinschlaghelm und Klettersteigset sind dringend für den Aufstieg über den Stopselzieher Klettersteig erforderlich. Die beste Zeit für diese anspruchsvolle Tour ist Sommer und Frühherbst.
Ein gangbarer Weg für den geübten Bergwanderer
Der Stopselzieher Klettersteig führt durch die von unten betrachtet übermächtigen Felsflanken der Westseite der Zugspitze und man mag kaum glauben, dass das Massiv von „normalen“ Bergwanderern bewältigt werden kann. Der teilweise mit Drahtseilen gesicherte Klettersteig schlängelt sich über zahlreiche Bänder aus Geröll und eine steile Rampe durch die steile Flanke des Gamskars. Zwischendurch überquert der Stopselzieher Klettersteig immer wieder Wiesenhänge und Bänder mit Latschenkiefern. Man kommt an einem Brunnen vorbei und wandert über viele Kehren zur Gratkante hinauf. Die Gratkante hat man bei den Seilbahnstützen erzielt. Schließlich erreicht man über einen gut gesicherten Bergweg die Wiener-Neustädter-Hütte.
Die willkommene Rast vor dem finalen Aufstieg
Wenn Sie die willkommene Raststätte, die recht versteckt im Österreichischen Schneekar auf einer Höhe von 2209 Metern liegt, erreicht haben, haben Sie über die Hälfte der Wegstrecke schon hinter sich. Doch der noch folgende, etwa zweistündige Aufstieg hat es in sich. Dabei beginnt die letzte Etappe des Stopselzieher Klettersteigs recht harmlos auf einem leichten Steig. Bald führt der Weg durch einen beeindruckenden Felsentunnel und wird recht steil. Man bewältigt den kaminartigen Tunnel auf Eisenbügeln. Nach diesem Felsentunnel, dem „Stopselzieher“, wurde der Steig auch benannt. Nach weiteren Klettersteigpassagen folgt eine ungesicherte Etappe. Der letzte lange und anstrengende Steilanstieg zum Wettersteingrat ist wieder gesichert.
Deutschlands höchsten Berg wirklich erobern
Auf dem Stopselzieher Klettersteig haben Sie die Zugspitze wirklich erobert, wenngleich Ihnen das am Gipfelkreuz mit den viele Touristen unwirklich vorkommen wird. Am Wettersteingrat hält man sich links, läuft an der Antennenanlage entlang und gelangt zum Münchner Haus. Durch den Touristenrummel gelangt man zum Gipfelsteig erst hinab und dann über eine Leiter wieder hinauf. Sie biegen rechts ab und folgen dann dem Grat zum Gipfelkreuz. Nun können Sie wirklich stolz auf sich sein und den Abstieg über den Stopselzieher Klettersteig nehmen oder bequem mit der Zugspitzbahn zurückfahren.